Soziopod #022: Wir, das neue Jahr, Gott und die Welt bzw. Europa

Die Neujahrsepisode ist eher chaotisch. Herr Breitenbach und Doktor Köbel lassen das erste Jahr Soziopod Revue passieren, beantworten einige Hörerfragen und geraten irgendwann ins ausgiebige philosophieren. Sie sprechen über „Big Data“, den Piraten, der verschulten Bildung, Europa und der fehlenden Supergeschichte der Aufklärung, den Menschenrechten und die Situation in Ägypten, über Demokratie und darüber was Gott am Ende sein könnte oder eben auch nicht.

Wie man hört sprechen die beiden also tatsächlich diesmal über Gott und die Welt.

Wir wünschen allen Hörern ein gesundes, erfolg- und bildungsreiches Jahr 2013! Schreibt Geschichte!

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7 Antworten zu „Soziopod #022: Wir, das neue Jahr, Gott und die Welt bzw. Europa“

  1. joergy

    Allgemein:Habt vielen Dank für Euer Engagement und für Euer Euch Einbringen in den Soziopod. Euer Podcast ist immer wieder sehr anregend und ganz besonders bewundere ich Eure Fähigkeit kontrovers vor laufendem Mikro zu diskutieren. Ohne dass es zu polemisch wird und ohne Euch zu sehr in Details zu verlieren!Nachlese "Bildung":Wunderbar finde ich Eure Pointierung, dass die Universität nicht nur der Aus-Bildung sondern auch der Bildung dienen sollte. Meiner Auffassung nach wird die Universität seit Jahrzehnten völlig missbräuchlich verstanden und genutzt. Im Zuge der Industrialisierung war es wohl ein ziemlich unbeabsichtigter Nebeneffekt, dass die Karrierechancen in der Industrie, wenn man in diese "wechselte", mit einem Studium besser waren als ohne. Angelegt waren die Universitäten jedoch als vorbereitende und ausführende Institution für Wissenschaft und Forschung und nicht um einen Beruf zu erlernen. Die Nachfrage nach Studienplätzen stieg, ohne dass erkannt wurde, dass hier ein Widerspruch entstehen würde. Die Art des Studierens, wie ich sie noch erlebt habe, war wenig bis gar nicht auf einen Beruf ausgerichtet. Dazu war sie viel zu speziell und in die Tiefe gehend. (Ausnahme: Forschung bei einer Firma).Die Fachhochschulen traten an, eine berufsorientiertere Ausbildung anzubieten. Mir ist nicht ganz klar, wieso es keinen Run an die FHs gab, sondern die Zahl der studierenden an den Universitäten immer deutlich größer war. Eigentlich hätte es ja umgekehrt sein müssen, denn in den Forschungsabteilungen von Hochschulen und Firmen finden ja nur wenige Absolventen einen Arbeitsplatz.Vielleicht lag es daran, dass die von den Universitäten immer noch stärker vermittelte allgemeine, wissenschaftliche Bildung sich als nachhaltiger bei den folgenden Karrieren erwies. Vielleicht waren es aber auch politische Fehler, weil die Fachhochschulen als Neulinge zu geringe Unterstützung erfuhren.Vielleicht muss im Zeitalter des immer stärker verschulten Bachelors eine komplett neue "Hochschulform" geschaffen werden (und die bestehenden UNIs komplett auf die Berufsorientierung umgebaut), an die man zum Studieren geht oder geschickt wird (das war immer so), wenn man eine wissenschaftliche Laufbahn anstrebt. Deren berufliche Perspektive so ungewiss wie bei vielen sozialwissenschaftlichen Fächern ist. Jedenfalls erscheint mir die aktuelle Situation zum einen immer noch sehr ineffizient und zum anderen fehlt eine an Bildung, nicht Ausbildung, orientierte Alternative.

  2. joergy

    Allgemein:Habt vielen Dank für Euer Engagement und für Euer Euch Einbringen in den Soziopod. Euer Podcast ist immer wieder sehr anregend und ganz besonders bewundere ich Eure Fähigkeit kontrovers vor laufendem Mikro zu diskutieren. Ohne dass es zu polemisch wird und ohne Euch zu sehr in Details zu verlieren!

  3. joergy

    Nachlese "Bildung":Wunderbar finde ich Eure Pointierung, dass die Universität nicht nur der Aus-Bildung sondern auch der Bildung dienen sollte. Meiner Auffassung nach wird die Universität seit Jahrzehnten völlig missbräuchlich verstanden und genutzt. Im Zuge der Industrialisierung war es wohl ein ziemlich unbeabsichtigter Nebeneffekt, dass die Karrierechancen in der Industrie, wenn man in diese "wechselte", mit einem Studium besser waren als ohne. Angelegt waren die Universitäten jedoch als vorbereitende und ausführende Institution für Wissenschaft und Forschung und nicht um einen Beruf zu erlernen. Die Nachfrage nach Studienplätzen stieg, ohne dass erkannt wurde, dass hier ein Widerspruch entstehen würde. Die Art des Studierens, wie ich sie noch erlebt habe, war wenig bis gar nicht auf einen Beruf ausgerichtet. Dazu war sie viel zu speziell und in die Tiefe gehend. (Ausnahme: Forschung bei einer Firma).Die Fachhochschulen traten an, eine berufsorientiertere Ausbildung anzubieten. Mir ist nicht ganz klar, wieso es keinen Run an die FHs gab, sondern die Zahl der studierenden an den Universitäten immer deutlich größer war. Eigentlich hätte es ja umgekehrt sein müssen, denn in den Forschungsabteilungen von Hochschulen und Firmen finden ja nur wenige Absolventen einen Arbeitsplatz.Vielleicht lag es daran, dass die von den Universitäten immer noch stärker vermittelte allgemeine, wissenschaftliche Bildung sich als nachhaltiger bei den folgenden Karrieren erwies. Vielleicht waren es aber auch politische Fehler, weil die Fachhochschulen als Neulinge zu geringe Unterstützung erfuhren.Vielleicht muss im Zeitalter des immer stärker verschulten Bachelors eine komplett neue "Hochschulform" geschaffen werden (und die bestehenden UNIs komplett auf die Berufsorientierung umgebaut), an die man zum Studieren geht oder geschickt wird (das war immer so), wenn man eine wissenschaftliche Laufbahn anstrebt. Deren berufliche Perspektive so ungewiss wie bei vielen sozialwissenschaftlichen Fächern ist. Jedenfalls erscheint mir die aktuelle Situation zum einen immer noch sehr ineffizient und zum anderen fehlt eine an Bildung, nicht Ausbildung, orientierte Alternative.

  4. breitenbach

    @joergy Dankeschön. Das freut uns sehr.

  5. […] Soziopod: Soziopod #022: Wir, das neue Jahr, Gott und die Welt bzw. Europa […]

  6. fennekHH

    Mal angemerkt zur Frage "Bildung und Hart IV?"
    Bei uns ist das Ausleihen aus der Bücherhalle auch für ALG2-Empfänger _nicht_ "kostenlos".
    Auch ist ein Internetzugang _nicht_ "Garantie"rt. Defakto sind Telkoausgaben etwas, das der ALG2-Empfänger dann weniger auf dem Teller / an Kleidung / … hat, weil der Regelsatz insgesamt zu niedrig ist.

  7. breitenbach

    @fennekHH Haben wir das wortwörtlich so gesagt, dass Internet und Bücherei kostenfrei ist? Wenn ja, ist das natürlich falsch.

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