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Vielen Dank für eine neue Folge,
meiner Meinung nach hat das Thema Social Freezing etwas viel Raum bekommen (denn ob das für Frauen in Firmen wirklich irgendeine Relevanz hat ist schwer zu beurteilen und dann ja auch irgendwie auch nur eine Art „Gehalsbestandteil“ denn wenn sie es wollten könnten sie das ja auch privat bezahlen).
Hingegen kam mir der Einfluss von Politik und gesellschaftlichen Normen auf Familie (Adoptionsrechte von gleichgeschlechtlichen Partnern, Familienpolitik etc.) eher zu kurz.
Leider kann ich am 12.6. nicht kommen wünsche aber natürlich gutes gelingen und viel Spaß bei live&real
M.
Ich möchte mich der vorherigen Kritik anschließen und finde es besonders schade, dass ihr nicht auf die Diskussion um die Ehe für alle eingegangen seid.
Meiner Ansicht nach habt ihr in der ersten hälfte nämlich ein sehr wichtiges Argument aufgebaut, das man konservativen Politikern immer wieder vorhalten muss: Ja, die Bindung zwischen Kind und Mutter ist durch die Schwangerschaft besonders eng. Ja, die ersten Bindungserfahrungen macht das Kind innerhalb der Familie, neben Mutter eben auch mit Vater, Geschwistern, Großeltern… Aussen vor gelassen wird jedoch, dass die Bindungsfähigkeit eines Kindes deshalb nicht im Rückschluss auf die Familie begrenzt – quasi eine genetische Disposition – ist, sondern auch in der Nachbarschaft, im Freundeskreis der Eltern und in Bildungseinrichtungen können Kinder stabile, fördernde Bindungen eingehen, wodurch beispielsweise Defizite im familiären Bereich aufgefangen werden können.
Konservative Politiker behaupten, Kinder könnten nur bei heterosexuellen Paaren richtig aufwachsen, weil sie nur hier auf männliche und weibliche Rollenvorbilder und Bindungspartner träfen (abschweifend könnte man hier schon darüber nachdenken, ob diese Überzeugung eine moralische Rechtfertigung für die schlechte gesellschaftliche Stellung alleinerziehender Mütter ist). Andererseits könnte man jedoch zynisch entgegnen, dass in der aktuellen Gesellschaft besonders Kinder schwuler Paare bevorteilt sind: In der Familie finden sie gleich von Anfang an zwei männliche Rollenvorbilder vor und – sollte kein Kontakt zur leiblichen Mutter bestehen – in den Bildungsinstitutionen werden sie von der Krippe bis mindestens zum Ende der Grundschulzeit mit einem breit gefächerten Angebot an weiblichen Rollenangebot in Beziehung gebracht.
Ich bin mir aber sicher, dass auch dies ein Thema ist das in unterschiedlichen Themenfeldern immer wieder auftauchen wird und bin daher schon jetzt gespannt auf die nächsten Folgen. 🙂
Der Einstieg war vielversprechend. In bester Soziopod-Manier habt ihr das hochspannende Thema auf eine wissenschaftliche Basis gestellt. Daran hätten sich tolle Diskussionen über die Historie des Familien-Konzepts und seine kulturelle Universalität (?) anschließen können. Auch darüber, wie sich der Begriff „Familie“ hinreichend definieren lässt. Mit Sicherheit ist dazu eine Menge Kluges geschrieben worden.
Doch was kam? Ein paar tagesaktuelle Themen, wie ich sie auch bei Jauch und Co. bekomme.
– KiTas: Habt ihr lange darüber geredet, ohne die eigentliche Kontroverse dahinter auch nur anzureißen. Und das unmittelbar nach eurer furiosen Exposition über frühkindliche Bindung. Welche entwicklungspsychologischen Bedenken bringen die KiTa-Kritiker ins Spiel? Und welche wissenschaftlichen Gegenmodelle gibt es von den Befürwortern? Das hätte mich sehr interessiert.
– Alternative Familienmodelle: Hätte man vor diesem Hintergrund auch erörtern können. Habt ihr zu dem Thema wirklich nicht mehr zu sagen, als dass ja im Endeffekt die Liebe das Wichtigste bei der Erziehung ist und dass alle Verteidiger des konventionellen Familienbegriffs ohnehin „rechtskonservativ“ sind (wozu eigentlich immer dieser Zusatz „rechts“?).
– Social Freezing: Dazu habt ihr relativ ausgewogen und reflektiert diskutiert – wenn ihr nicht am Ende die ganze „Wenn’s irgendwo Probleme gibt, liegt’s am Neoliberalismus“-Leier abgespult hättet …
Bitte versteht es als konstruktive Kritik: Ich bin Fan des Soziopods, weil ich durch euch eine Menge über Denktraditionen und Diskurse erfahre, die man oft nur dem Namen nach kennt. Was Breitenbach und Köbel persönlich über diese Themen denken, ist – sorry – weniger spannend für mich. Also: Mehr Darstellung von Positionen, weniger „anekdotische Evidenz“ – dann bin ich wieder mit Begeisterung dabei.
Bei der Humanismus-Folge ist euch das übrigens vortrefflich gelungen …
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