Soziopod #008: Identität – Wie fließend sind unsere Ichs?


Herr Breitenbach und Doktor Köbel sprechen über die große Frage nach der eigenen Identität und Persönlichkeit. Was kann man tun um sein Ich zu managen? Warum sind Identitäten im Netz, in Spielen, im Theater und in der Werbung so attraktiv? Gibt es eine feste Identität und was ist eigentlich real und was fiktiv? Und wo beginnt die Abnormalität?
Links zur Sendung:

Matrix Dialog zwischen Agent Smith und Cypher
Heiner Keup: Das Patchwork der Identitäten in der Spätmoderne
Wikipedia: Identität
WOW-Werbung Shatner
„Tod durch Onlinespiel?“ SPON
„Junkies im Monsterrausch“ SPON
Aggressive Neuronen
eXistenZ der Film
Avatar – Der Film
Surrogates, der Film
Wikipedia: Memetik
Axl Rose


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Kommentare

11 Antworten zu „Soziopod #008: Identität – Wie fließend sind unsere Ichs?“

  1. Marcel Belledin

    Hallo zusammen,

    habt ihr wieder toll gemacht! Bei den Games müsste man unterscheiden, ob die Anerkennung rein virtuell ist (gegen Computer spielen) oder über echte Menschen. Durch die Unterscheidung und Aufschlüsselung, ob diese Menschen aus der Nachbarschaft sind (soziales Umfeld) oder von der anderen Seite der Erdkugel ergibt sich noch ein differenzierteres Bild über den Spieler, der dann doch eingebundener in die Gesellschaft, als auf den ersten Blick zu erkennen ist…

  2. […] unbedingt darauf Wert legt mit der ersten Folge zum Thema “Privacy” anzufangen, dem sei die aktuelle und achte Folge zum Thema “Identität” empfohlen. Chapeau! und bitte weiter so, die […]

  3. Sebastian

    Danke für den tollen Podcast, weiter so!

  4. […] wir nicht groß darüber nach, über das Ich. Was ist Identität? Wie entsteht Identität? Im Soziopod habe ich gelernt, Identität gründet sich auf dem Vorgang der Selbstreflexion. Wir betrachten uns im Spiegel und […]

  5. […] Podcasts SozioPod. Sehr zu empfehlen, soviel schon vorweg. Gehört wurden Folge 6 (über Kant), Folge 8 zum Thema Identiät und Folge 10 über Fundamentalismus und […]

  6. […] zu Generation weitergetragen wurde, das ist – ob man das sinnvoll findet oder nicht – eine Identitätsfrage. Da dieses Ritual also voll und ganz auf das Urbedürfnis nach Zugehörigkeit einzahlt, nimmt man […]

  7. […] Partei: Alternative für Deutschland; Bindungsforschung (Psychologie);Soziopod 013 Pubertät; Soziopod 008 Identitätsentwicklung; Theorien zur modernen Entstehung von Rechtsextremismus: Wilhelm Heitmeyer; Suhrkamp-Reihe […]

  8. Timo Braun

    Ich bin zwar etwas spät dran, möchte aber an dieser Stelle noch ein Lob für die Folge loswerden – und einen Gedanken zum Thema.

    In der Tat war das Roman-Lesen früher ähnlich verdächtig wie das Spielen heute. Die Versöhnung zwischen gänzlichem Verzicht und hemmungslosem Abtauchen war die Erkenntnis, dass Bücher das „wirkliche Leben“ bereichern können. Sie bieten einen Simulationsraum für neue Erfahrungen und lassen uns über ihre Konsequenzen nachdenken. Das ist eine Form von Ich-Erweiterung. Dieses Potenzial haben auch Computerspiele – viel mehr noch, da wir in ihnen tatsächlich Handelnde sind. Diese Idee habe ich in meinem Fantasyroman „Die Wächter von Enruah“ (letztes Jahr erschienen) umzusetzen versucht. Der Protagonist macht eine intensive Reise in die Scheinrealität eines Games, um dort hinter einige Wahrheiten in seiner eigenen Seele zu kommen.

    Wegweisend zum Thema ist übrigens das Buch „Besser als die Wirklichkeit“ von Spieledesignerin und Zukunftsforscherin Jane McGonigal. Ihr Kerngedanke: Wenn wir einige der hochmotivierenden Kernelemente von Spielen (z.B. Feedbacksysteme, Missionen) auf das wahre Leben übertragen, können wir dieses aus seinem grauen Dasein befreien.

    Also: Die Diskussion muss nicht in der Frage steckenbleiben, ob Abtauchen gut und oder schlecht ist. Es gibt Ansätze für Synthesen.

  9. Toby Baier

    Oh, hätte ich diesen Podcast doch nur schon für meine Doktorarbeit gehabt. Danke für den Flashback, fühle mich endlich verstanden, auch wenn Ihr meine Arbeit sicher nicht kennt.

  10. neongolden

    Identität – was fuer ein super thema. danke! bei mir kam es allerdings ein wenig so an, als ob die unterschiede zwischen den begriffen identitaet, persoenlichkeit und rolle nicht klar waeren. ihr verwendet sie manchmal quasisynonym und das macht diese folge irgendwie wenig greifbar und disputabel. was ich an diesem podcast aber so mag, sind die interdisziplinaere diskussion und der unterschiedliche stallhintergrund der kommentatoren und macher. vielleicht hilft ja bei diesem thema ein rueckgriff auf die psychologie, um eine abgrenzung und/ oder taxonomische einordnung zu erleichtern.

    meines wissens nach ist persoenlichkeit die grundausstattung, mittels derer wir unsere identitaet -unter beruecksichtigung unserer sozialen erfahrungen und
    unseres wertesystems- konstruieren. in der psychoanalyse hat man statt von „persoenlichkeit“ von „struktur“ gesprochen. Boessmann sagt in seinem buechlein „Struktur und Psychodynamik“, dass der begriff „struktur“ das phaenomen unterstreiche, dass menschen durch relativ stabile muster
    ihres verhaltens, erlebens und denkens gekennzeichnet seien.
    strukturelle merkmale, also „persoenlichkeitsmerkmale“, werden seit gut 20
    jahren mit den sogenannten „big five“ erfasst. diese fuenf merkmale werden als kulturunabhaengig und ab der adoleszenz als stabil angesehen: neurotizismus, introversion/extraversion, offenheit fuer neue erfahrungen, vertraeglichkeit und gewissenhaftigkeit.

    identitaet hingegen wuerde ich als das „WERDEN im SEIN“ beschreiben. das „werden“ als dynamischer prozess generiert sich staendig und bis zum tod aus
    dem interpersonellen erleben. es beruecksichtigt dabei u.a. die spiegelung des Ich durch den gegenueber, objektbeziehungsmatrizen, identifikationen, normative verhaltensweisen, ueberzeugungen, verbote, ideale usw.
    diese unentwegte anpassungsleistung geschieht auf grundlage der o.g. „big five“ und wird in der regel als in-sich-und-in-der-zeit-bestaendig erlebt.
    identitaet kann man vielleicht ganz gut als bindeglied interpretieren, das eine homoeostase zwischen der persoenlichkeit (struktur) und dem „sozialen rollenverhalten“ herstellt.

    soziale rollen wiederum sind verhaltensmuster, die uns auf der basis
    gesellschaftlicher erwartungen abverlangt werden und die unabhaengig
    von unserem tatsaechlichen handeln verstanden werden muessen.

    vielleicht bringt das etwas klarheit 🙂

    viele gruesse und einen schoenen ersten advent!

    p.s. Axl Rose ist uebrigens eine ganz fabelhafte identifikationsfigur!!! der hat sich ja sogar schon 1987 in seinem epos „appetite for destruction“ intensiv mit soziologischen themen wie z.b. gewalt auseinandergesetzt *ggg*

  11. Romi

    Ich hör mich ja grade so durch eure Podcasts, und der hier zum Thema Identität hat auch Spaß gemacht, obwohl ich im Gegensatz zu anderen das Gefühl habe, weniger mitgenommen zu haben. Kann aber auch an mir liegen. Kleine Richtigstellung: Natürlich ist auch der Konsum „harter Drogen“ (was auch immer damit gemeint ist) genauso legal wie der von „Weichen“. Bei der Stelle mit Axl Rose und Modern Talking musste ich im Zug vorhin wirklich laut auflachen. Der Komik schadet es jedenfalls nicht, wenn Herr Dr. Köbel mal seine gewohnte Rolle verlässt und nachvollziehbare Argumente, die von Herrn Breitenbach vorgebracht werden, nicht der intellektuellen Redlichkeit halber anerkennt und integriert.

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