Soziopod Live & Analog #001: Identität

Hier endlich die Audio-Aufzeichnung unserer Live-Show vom 12.6.2015 in der Showbühne Mainz zum Thema Identität.


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Kommentare

6 Antworten zu „Soziopod Live & Analog #001: Identität“

  1. Timo Bühler

    Ersteinmal sei ganz grundsätzlich und undifferenziert gesagt: Klasse Folge!!
    Das Thema Identität ist immer wieder spannend und wirft für mich auch immer wieder neue Fragen auf. Die zahlreichen Perspektiven und Meinungen dazu sind für mich dabei fast noch spannender als eine eindeutige und endgültige Antwort zu finden (Falls das überhaupt möglich ist).

    Mich persönlich spricht ja vor allem dieser Aspekt des „Denkens in Schubladen“ sehr an. Der Aussage, dass jeder von uns in Schubladen denkt und man das vermutlich überhaupt nicht abstellen kann, stimme ich absolut zu. Das dann aber der nächste Schritt sein muss die Menschen dazu zu bekommen genau das immer wieder zu hinterfragen, die Schubladen quasi zu öffnen, sollte ein grundsätzliches Ziel von Bildung in jeder Form sein. Das dass heute in unserer Gesellschaft noch nicht wirklich effektiv passiert, sieht man ja an Ausprägungen wie Fremdenfeindlichkeit, Mobbing, Reden von Politikern, etc.
    Und auch noch ein paar Worte zum neuen „Format“ an sich: Ich fand es wirklich sehr spannend zu sehen, wie sich Zuschauer integrieren lassen und dabei auch die Diskussion voran bringen können. Gerne mehr davon 😉
    Schade das ich von diesem Termin nichts wusste bzw. euch zu diesem Zeitpunkt glaube ich noch gar nicht gehört habe. Da wäre ich auch gerne dabei gewesen.

    1. Vielen Dank für das Feedback.

      Eigentlich haben wir diesen Termin mehrfach angekündigt auf mehreren Kanälen. Komisch.

      1. Siehe mein letzter Satz: Vermutlich habe ich euch erst angefangen zu hören, als das schon längst durch war.

  2. Tsvair

    Hallo Patrick und Herr Köbel!

    Ich möchte euch eine Frage stellen, die in der Sendung nicht mal ansatzweise angesprochen wurde, obwohl sie meine Meinung nach eigentlich eine der merkwürdigsten Eigenschaften der Identität herausstellt:
    Wenn die Grundfrage der Identität lautet: „Wer bin ich eigentlich?“, warum versuchen wir sie mit Erfahrung zu beantworten? Wir sind doch für uns mehr als unsere Erfahrung, da wir für uns das Subjekt, also die prinzipielle Grundlage von Erfahrung a priori sind. Wie können wir denn etwas a priori mit rein aposteririschen Methoden erklären?
    Ich sehe als einzig vernünftige Antwort dieser Frage letztlich die Verneinung jeder Identität, die Aussage, dass wir von uns selbst nichts wissen außer dass wir sind und denken, und damit eine Art identitären Agnostizismus.
    Diese Art der Identität wäre dann die eines Niemands, von einem, der nicht selber denkt, dass er etwas ist. Sie ist wohl am klarsten im kindlichen Geist ausgeprägt, der von Identität nichts weiß und sich eben als reines Subjekt ohne Eigenschaften nur betrachten kann.
    Damit wäre die Identität ein Irrtum der Jugend, und er ist eng verbunden mit der falschen Unterscheidung von Ernst und Albernheit. Denn während im kindlichen Geiste das Studium und die Phantasie, ernstes und albernes ungetrennt nebeneinander existieren, werden die Jugendlichen, aufgestachelt von jenen verbitten Erwachsenen, die alles alberne für verdorben und unsittlich halte, dazu gedrängt, das Alberne vom Ernsten zu trennen und deshalb das Ernste umso mehr zu verabscheuen, um Albernkeit zu erlangen, ebenso wie die Erwachsenen das Alberne verstoßen, um Ernst und Besonnenheit zu bekommen. Sie bemerken aber nicht, dass sie das so auf keinen Fall erreichen können: denn wer nicht albern ist, ist nicht ernst, sondern verbittert, und wer nicht erst ist, ist nicht albern, sondern lächerlich. Deshalb kann man nur albern wirklich ernst und nur ernsthaft wirklich albern sein, und allein im kindlichen Geiste löst sich jener Streit auf, der durch das Verlassen von ihm erst erzeugt wurde.
    Genauso sehe ich auch die Identität als Fehler der Jugend und nur ein Weg zurück vor die Identität, in die Geworfenheit des Subjekts ermöglicht es, wahrlich sich über seine eigenen Grenzen klar zu werden: dass man nämlich gar nichts von sich weiß außer eben das.
    Was haltet ihr von dieser Theorie? Sie ist sehr radikal, ich weiß, doch mir erscheint keine rechte Alternative. Sehr ihr etwa eine? Eine, die über die bloße Anmaßung, dass man sich selbst ja wohl am besten kennen müsse, hinausgeht?

    Wartend auf Antwort,
    Tsvah’iiyr Siukh

    1. Nils Köbel

      Hallo,
      da das eher eine Anmerkung als eine Frage ist, würde ich sie gerne so stehen lassen.
      Danke dafür,
      Nils

  3. Romy Mensch

    Hallo. Ich weiß nicht, ob folgende Frage schon gestellt wurde- ich mach’s trotzdem. Ich möchte- aufgrund meiner Ausbildung und auch um meinen eigenen Fortschritt Willen, mehr über Kant, Popper, Adorno u.a.hören und Schriften lesen. Kant fand ich im Gutenberg-Projekt- anderes nicht in Buchform kostenlos erhältlich. Auditives Material wäre auch sinnvoll- aus meiner Sicht. Könnt ihr mir bitte Input dahingehend geben? Vielen Dank im voraus und liebe Grüße.

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