Soziopod #011: Arbeit – Vom Calvinismus zum Kapitalismus und darüber hinaus?

In der neuen Ausgabe des anstrengendsten Podcasts Deutschlands sprechen Herr Breitenbach und Doktor Köbel über „Arbeit“ und wie sie im Kapitalismus verstanden wird. Was sagen die großen Geister Max Weber und Karl Marx dazu? Wird alles besser oder schlechter? Wie kann man heute die Mißständes des Kapitalismus lösen? Was ist mit dem utopischen Ausblick auf das bedingungslose Grundeinkommen und einer möglichen Robotergesellschaft, getreu dem Motto: „Die Cyborgs machen in Zukunft die Drecksarbeit und wir die Podcasts“

Links zur Sendung:

Die Kritik bei „Ohrenbluten“ hat gefruchtet: Wir haben neues Jingle zusammen gefrickelt, indem wir auch einfach die Stimmen der Kritiker selbst mit eingebaut haben. Das habt ihr jetzt davon!

Hans Söllner: Endlich eine Arbeit!

Max Weber: Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus

Über „Max Weber“ im philosophischen Radio

Der Calvinismus

Karl Marx: Das Kapital

Podcast: SR2 Kulturradio – Fragen an den Autor: Wo Marx Recht hat.

Émile Durkheim: Über soziale Arbeitsteilung

George Orwell: Animal Farm (hier der Zeichentrickfilm)

Götz Werner: Das bedingungslose Grundeinkommen

Japan und die Pflegeroboter

Den eigenen Roboter ausdrucken

Richard Sennet: „Die Kultur des neuen Kapitalismus“ und „Der flexible Mensch“

Pekka Himanen: Die Hacker-Ethik


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Kommentare

32 Antworten zu „Soziopod #011: Arbeit – Vom Calvinismus zum Kapitalismus und darüber hinaus?“

  1. Paul

    Sehr schöne Folge, sehr gut die Thesen vorgestellt, mit Max Weber war ich schon durch das Philosophische Radio vertraut. Weiter so!

    "Die Cyborgs machen den Dreck und wir machen Podcasts!" 🙂

    Das sollte Eure Tagline werden!

  2. Der Liesel

    Liebes Soziopod-Team,

    bevor ich mit dem Gemeckere anfange, mag ich euch beiden mein Lob aussprechen. Ihr stellt für mich und andere, mit denen ich mich über eure Inhalte austausche, definitiv mit die Speerspitze der wissensvermittelnden Podcasts im geisteswissenschaftlichen Bereich dar. Habt Dank für eure Mühen! Ich weiß diese sehr zu schätzen.

    Umso mehr freute ich mich über dieses Thema, mit dem ich mich privat seit einigen Jahren beschäftige.

    "Hey, Kapitalismus, Arbeit, Marx … das muss spannend werden", das war meine Herangehensweise an diese Folge und ich wurde in einigen wenigen Punkten enttäuscht. Enttäuscht, weil ich von euch gewöhnt bin, dass die Themen wirklich sauber recherchiert und vor allen logisch zu Ende gedacht werden und hier hört es in dieser Folge bei Marx eben auf. Eins vorweg: Nein, die aktuellen Geschehnisse auf der Welt sind alles andere als begrüßenswert und ja, der "Kapitalismus" (den es noch zu definieren gilt) in der aktuellen Form (gibt es eine andere?) ist abzulehnen und wenn nicht er, dann die Stilblüten.

    Ich setze mal voraus, dass ihr Marx gelesen habt, hier konkret zweiter Band, II Buch "Der Cirkulationsprozess des Kapitals". Im ersten Band hat Marx schon beweisen wollen, dass die Arbeiter von den Kapitalisten ausgebeutet werden, weil sie ihnen weniger Geld als Lohn zahlen, als ihnen "eigentlich" zusteht.

    Die Differenz zwischen dem "wahren Wert", welcher von den Arbeitern im Produktionsprozess geschaffen wird, und dem was der Arbeiter mit nach Hause nimmt, ist das, was der Fabrikbesitzer in der Tasche behält. Doch dieser Ansatz ist schon beim bloßen Aussprechen falsch, da hier "Wert" mit "Preis" verglichen wird und beides vollkommen unterschiedliche Dinge sind.

    So druckst also der Herr Marx herum und kommt in Band II zu der folgenden Frage

    "Das in der Form von Geldkapital vorgeschoßne zirkulierende Kapital von 500 Pfd.St., welches immer seine Umschlagsperiode, sei das zirkulierende Gesamtkapital der Gesellschaft, d.h. der Kapitalistenklasse. Der Mehrwert sei 100 Pfd.St. Wie kann nun die ganze Kapitalistenklasse beständig 600 Pfd.St. aus der Zirkulation herausziehn, wenn sie beständig nur 500 Pfd.St. hineinwirft?"

    Was bemerken wir hier? Marx schanzt den Kapitalisten nicht nur das "Kapital" zu, sondern auch den kompletten Bargeldbestand, welcher dann von den Kapitalisten benutzt wird, diesen in die Cirkulation (sic) zurück fließen zu lassen.

    Das Problem an der marxschen Theorie ist, dass er zwar den Mehrwert herleitet, aber bei der Frage, wie dieser Mehrwert schlussendlich in den Taschen der Kapitalisten landet, kläglich scheitert.

    Wo kommt bei Marx das Geld her, um den Mehrwert zu versilbern?

    Antwort

    „In der Tat, so paradox es auf den ersten Blick scheint, die Kapitalistenklasse selbst wirft das Geld in Zirkulation, das zur Realisierung des in den Waren steckenden Mehrwerts dient" (S. 323, Band II)

    Der Gewinn wird also auch von den Kapitalisten vorfinanziert. Nicht nur das Kapital in Form von Maschinen etc. und den Löhnen, nein, auch der Gewinn selbst. 🙂

    Und hieran stört sich keiner? Der Unternehmer, den Marx hier beschreibt ist gar kein Kapitalist, vielmehr ist er Dagobert Duck, der in seinem unbegrenzten Geldspeicher auf Geldwogen surft und alles erdenkliche an Geld zur Verfügung hat, seinen eigenen Mehrwert zu versilbern. Spätestens hier sollte es klingeln. 😉

    Und so schwurbelt Marx sich weiter um dieses zentrale Loch in seiner ganzen Theorie ohne es auch nur annähernd stopfen zu können. Marx kann nicht erklären, wie der Mehrwert realisiert werden kann, außer dass er die Taschen der Kapitalisten in gleicher Höhe verlässt, wie er später wieder eingestrichen wird. Warum aber dann die ganze Ausbeuterei?

    Kennzeichnend für die marxsche Theorie ist nicht das Kapital. In Marx' Kopf existiert der Kapitalist nur dann, wenn im gleichen Maße die Geldmittel für "alles" vorhanden sind. Das Problem an Marx ist sein Geld-Begriff. Er setzt es voraus, ohne es je durchdrungen und ausgearbeitet zu haben. Und an dieser Stelle stürzt sein ganzes rechnerisches Kartengebäude zusammen.

    Um die Sache zum Abschluss zu bringen, hier mal meine debitistische Sichtweise auf den Begriff "Kapitalismus":

    Innerhalb des kapitalistischen Systems fehlt immer Geld.

    Alle Vorgänge im Kapitalismus sind Vorgänge, die in der ZEIT ablaufen, deswegen hat dieses System auch diese unheimliche Dynamik, welche mit Tausch nicht erklärbar sind. Wo Zeit abläuft und Risiken eingegangen werden, wird Zins fällig. Es gibt keinen risikofreien Zins!

    Im Kapitalismus stehen sich stets Schuldner und Gläubiger gegenüber und er kann nur dann existieren, wenn frühere Schuldner von neueren Schuldnern Geld bekommen. Dieses Geld muss so hoch sein, dass die Alt-Schuldner ihre Kredit-Zinsen bedienen können. Die Schuld wird dadurch nur in die Zukunft prolongiert, aber keineswegs aus der Welt geschafft.

    Jeder Mitspieler im Kapitalisten-Quartett steht also unter einem permanenten Druck, zu einem bestimmten Termin bestimmte Geldleistungen erfüllen zu müssen (Schuldendruck).

    Der Kapitalismus ist ein Kettenbrief-System, in dem immer neue Schulden gemacht werden müssen, um die alten bedienen zu können. Reißt die Kette ab… Game Over (aktueller Zustand der EU).

    Wie das alles mit Macht, Staatsmacht, Gewaltmonopol des Staates etc. zusammenhängt, überlasse ich dem Leser als Übung. 😉

    Ich weiß nicht, ob man den Ausführungen folgen kann. Ich hoffe, meine Kritik ist ein wenig klarer geworden. Marx hatte sicher den ein oder anderen wirklich guten Gedanken, aber logisch stringent argumentieren und ableiten konnte er die wesentlichen Dinge nicht. 😉

    Viele Grüße und nochmals Danke für euren Podcast!

    LW

  3. Herr Breitenbach

    Danke lieber LW,

    ja, du hast Recht, es wird denke ich langsam Zeit, dass wir entweder noch tiefer recherchieren und lesen oder Gäste einladen. Wir sind ein minimaler Teil des Diskurses, wir bilden weder die objektive Wahrheit noch einen fertig gewebten, lückenlosen Wissensteppich. Ich denke wir sind eher so etwas wie Allrounder, weniger Spezialisten und da könnte in Zukunft der ein oder andere Gast unseren Soziopod um einiges bereichern.

    Wie so vieles andere entwickelt sich auch der Soziopod. Und ihr als Fans könnt ihn mitgestalten.

    Kannst du uns einen Marx Deuter/Experte/Kenner/Kritiker für eine unserer Sendungen empfehlen?

  4. Der Liesel

    Guten Morgen, Herr Breitenbach. 🙂

    ich weiß nicht, ob Gäste "the way to go sind", ich denke euer Format ist so, wie es aktuell ist für mich persönlich ziemlich nahe an dem, das ich Perfektion nennen würde.

    Es ist ja nicht so, dass die Geschichte um Marx ein Dauerzustand bei eurem Podcast darstellen würde. Zudem finde ich sie überhaupt gar nicht schlimm, Informationsgehalt hat der Podcast ja immer noch zur Genüge. Desinformation wird von euch ja auch nicht betrieben, da die Inhalte ja stimmen und eure Meinung über Marx kann und will ich euch nicht nehmen, wohl aber weiterhin diese kommentieren und evtl. bereichern dürfen.

    Ich habe dir ja mal via Twitter den Link zu einem WDR2 Vortrag geschickt, der den Titel "Agressive Neuronen" hatte. Der floss dann zum Teil inhaltlich in euren Identitätspodcast ein, was ich mehr als nur Klasse fand, da diese Forschung viele Themen unter einem neuen Licht erscheinen lässt.

    Was soll ich sagen: Ihr macht alles richtig, meine obige Darstellung war ein Meta-Meckern auf hohem Niveau, einfach mal um Marx noch einen anderen Anstrich zu geben, weil ich den etwas öfter gelesen habe, kommt man um ihn doch nicht herum, wenn man sich mit Wirtschaften und dem Kapitalismus auseinandersetzen will. Ob es zu den Themen noch mehr Recherche und/oder einen Gast, einen Marx-Kenner kann ich euch leider nicht besorgen, braucht… ich weiß es nicht und gefühlt bezweifle ich das auch.

    Einfach weitermachen und ab und an mit Input wie meinem in konstruktiver Art umgehen, zu was ihr/du ja absolut in der Lage seid. 🙂

    Euch noch ein schönes Osterwochenende im Kreise der Lieben wünscht,

    LW

  5. Sehr gutes Ding! Und ich dachte mir, jetzt kommt bestimmt was über Frithjof Bergmann ( http://de.wikipedia.org/wiki/Frithjof_Bergmann ). Der trifft ziemlich genau eure Gedanken zur Arbeit in der Zukunft, bezogen auf (ab Minute 50) Durkheim in Kombination mit Herrn Breitenbachs Vision (ab Min. 52) von Designern/Konzeptionern mit 3D-Druckern u.s.w.

    Ist Bergmann für euch ein Begriff, und habt ihr ihn aus einem bestimmten Grund nicht erwähnt?

    Ich beschäftige mich eher oberflächlich mit dem Thema und dachte, dass man, wenn man sich damit beschäftigt, schnell über ihn stolpert.

  6. Wen ihr zum Thema Grundeinkommen einladen könntet wären z.B.

    Dr. Sascha Liebermann

    Finanzierung: http://www.youtube.com/watch?v=d4FflpwdpNI
    Allgemein: http://www.youtube.com/watch?v=0tpo9mHHeEU

    oder der Herr Enno Schmidt, der es auch schon oft genug durchgerechnet hat und der sehr gut in eure Runde passen würde (finde ich):
    http://www.youtube.com/watch?v=aK_6bMosNzs

  7. jEN

    Auch wenn es wahrscheinlich nicht beabsichtigt war, finde ich eure Wortwahl des "Cyborg" sehr interessant. Denn im Gegensatz zu Robotern sind Cyborgs eben keine rein künstlich geschaffenen Maschinen, sondern stets Hybridwesen aus lebendigen Organismen mit künstlichen "Erweiterungen" ( http://de.wikipedia.org/wiki/Cyborg ). Sprich: Wenn tatsächlich Cyborgs unsere Drecksarbeit erledigten, würde das der Utopie einen durchaus düsteren Beigeschmack geben 🙂

    Super Folge wie immer, war bestens unterhalten und zu fortführender Lektüre inspiriert.

  8. Hallo Herr Breitenbach und Doktor Köbel!

    Habe mir (neben einigen anderen Ausgaben) gerade Eure letzte Folge angehört und muss sagen, dass ich im Großen und Ganzen von Eurer Art der Produktion und der Auseinandersetzung wieder einmal sehr beeindruckt bin.

    Da ich mich seit 23 Jahren recht intensiv mit den Veden beschäftige (alte Texte, die in der Sanskritsprache verfasst wurden und aus denen sich der Hinduismus ableitet), hoffe ich, dass Ihr mir vielleicht einen kleinen Kommentar zum Thema Calvin und der erwähnte Vergleich mit Karma und Kastensystem erlaubt:

    Oft wird Karma als etwas verstanden, wo es überhaupt keine Möglichkeit mehr gibt, an seiner Situation etwas zu ändern. Das ist aber nicht ganz richtig.

    Laut der Bhagavad-gita, dem wichtigsten Buch der Veden, bedeutet Karma, dass man genau die entsprechenden Reaktionen auf eine seiner vergangenen Handlungen bekommt – ähnlich wie das newtonsche Gesetz von Ursache und Wirkung. Hierbei kann die ursprüngliche Handlung auch schon in einem früheren Leben stattgefunden haben.

    Das bedeutet aber nicht, dass wir im Hier und Jetzt keine Freiheit mehr haben, sprich völlig unserem Schicksal ausgeliefert sind; und dass wir unser jetziges und zukünftiges Karma nicht mehr bestimmen können.

    Ein kurzes Beispiel: Angenommen ich steige in ein Flugzeug, Linie Frankfurt-Madrid. Sobald ich in der Maschine sitze und sie abgehoben hat, kann ich an der Destination "Madrid" nichts mehr ändern. Hier muss ich mich also mit meinem Karma abfinden, das heißt, aus irgendwelchen Gründen bin ich in diese Maschine eingestiegen (ursprüngliche Handlung) und es ist nun unausweichlich, dass ich in Madrid und nicht in Rom oder Paris landen werde. Trotzdem habe ich während des Fluges noch eine Menge Freiheit: Ich kann mich mit Alkohol in den Koma trinken oder ich kann eine herzkranke Oma helfen oder dem Steward an den Hals springen und ihn mit einer Gabel lebensbedrohlich verletzen. Die Art meines Verhalten bestimmt WIE ich in Madrid aussteige, also ob ich als normaler Passagier, als Held oder als Trunkenbold aussteige oder ob ich sogar als Terrorist von der Polizei abgeholt werde.

    Das Gesetz des Karma beschreibt also einmal eine Situation, an der man nichts verändern kann, aber auch einen Spielraum, in welchem man durchaus Einfluss auf die Gegenwart und Zukunft ausübt.

    Leider wird dieses Gesetz selbst von vielen Hindus nicht mehr ganz richtig verstanden, ja, sogar häufig missbraucht, um soziale Ungerechtigkeiten zu rechtfertigen.

    * * *

    Zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen", "Hartz IV" und "jemanden einladen, der bis zu den Knien da drinne steckt" könnte ich Euch sehr Ralf Bös empfehlen. Er führt gerade einen intellektuell sehr interessanten Kampf gegen das H-4-System und hat sehr vernünftige Argumente für ein bedingungsloses Grundeinkommen:

    http://youtu.be/hc-banXWUs4

    Vielleicht wäre das für Euch interessant.

    Ansonsten wünsche ich Euch noch viele weitere gute Podcasts!

    Liebe Grüße aus Nienburg an der Weser,

    Phillip T. Rabe

  9. Marla

    Wieder eine sehr schöne Folge, aus der ich viel mitnehmen konnte. Nur den Roman über die unsäglichen hygienischen Zustände und Arbeitsbedingungen in der Fleischverarbeitung habt ihr, so denkt ich doch, mit Hemingway dem falschen Autor zugeschrieben 😉
    http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Dschungel

  10. […] wird. Was? Wie? Was heisst das? Nun, der Begriff “Mikrofundamentalismus” entstand während eines Podcasts mit meinem kongenialen Gesprächspartner Dr. Nils Köbel. Wir sprachen ganz allgemein über Extremismus und Fundamentalismus und arbeiteten sehr schnell […]

  11. […] als Bonustipp hört euch auch die aktuelle Folge des Soziopod an. “Arbeit-Von Calvinismus zum Kapitalismus” War anfangs skeptisch, sind dann doch ganz dicke Bretter. Aber Herr Breitenbach & Doktor […]

  12. Olaf

    Prima Sendung. Danke schön für die vertiefenden Einblicke 🙂

  13. Danke für die zahreichen Anregungen, Ergänzungen und Personentipps. Sorry, dass ich erst jetzt antworte. War Land unter. Gelobe Besserung.

    Liebe Grüße

    Patrick

  14. Dr. Köbel

    Oh stimmt, haben wir verwechselt, danke für die Richtigstellung!

  15. Michael

    Einen Gesprächspartner für Marx kann ich nicht direkt vorschlagen, aber die meines Erachtens mit am spannendsten Marx-Einführungen und Diskussionen kommen zur Zeit aus den USA.

    David Harvey zB, dem es eine ganze Vorlesungsreihe zu Band I & II des Kapitals online gibt. Oder Andrew Kliman, gut gemacht auch die Videos von Brendan McCooney auf Youtube.

    Und ganz so einfach wie LW es darstellt hat es sich Marx dann schon nicht gemacht. Er spricht ausführlich über Kredit in Band III und über das Geld steht schon so einiges in den 3 Bänden. Ich würde das nicht zu einfach übergehen.

    Leider wird es spätestens ab Bd.II sehr mühsam zu lesen. Aber gerade die Harvey-Lectures können einem da gut helfen.

    Danke für den Podcast, werde gleich mal flattern.

  16. saaa

    Zur Frage nach einem Marx-"Experten": Ingo Elbe, Michael Heinrich,… es gibt in der Marx-"Deutung" zig verschiedene Richtungen, Heinrich hat eine viel beachtete Einführung in die Politische Ökonomie geschrieben, die auch an Unis als Einführung benutzt wird.

  17. […] mein eben veröffentlichter Artikel neugierig gemacht hat, der kann sich auch hier noch weiterbilden. Der Soziopod, nach eigenen Angaben der “antrengendste Podcast Deutschlands” macht sich […]

  18. […] (Monitor ARD) Vortrag Klaus M. Leisinger: Corporate Responsibility in Zeiten der Globalisierung Soziopod zu Calvinismus Outro: Monty Python: Money Song Tweet (function(d, s, id) { var js, fjs = […]

  19. Mmhh…

    Mmhh…

    ich finde es toll, dass es so ein Format gibt und ihr so liebevoll Eure Zeit in so was steckt. Gesellschaft braucht mehr Diskursformen und Euer Format ist da ein erfrischender Ansatz. Den Vorschlag mit Gästen finde ich aber top. Obwohl ich es ja auch klasse finde, dass Eure Sendung so ganz ohne akademischen Dünkel auskommt. Habe jetzt mal in ein Paar Folgen reingehört, aber es leider nie geschafft die zu Ende zu hören. U.a. weil teilweise wildes Visionieren im halbwissenden Freiflug – insb. zum Thema Cyborgs, die als heilsbringendes Fortschrittsversprechen, Ausbeutung ein für alle Mal zur Hölle schicken – mir dann fast schon körperliche Schmerzen zugefügt hat. Eine weitere Analyse von Marx, die sich m.E.n. in die heutige Zeit retten ließe lautet nämlich (Vorsicht Vulgär-Marxist): Dass im Kapitalismus der Gebrauchswert unter dem Glühen für den Tauschwert verdampft ist. Der Tauschwert generiert sich aus Wertschöpfung. Für Wertschöpfung braucht es Produktionsmittel. Produktionsmittel wurden nach Marx im Rahmen der ursprünglichen Kapitalakkumulation durch Gewalt angeeignet. Selbst wenn uns hier in der mittelständischen Dienstleistungs- und Wohlstandgesellschaft die Produktionsmittel für die Erstellung eines Podcasts locker aus der Hüfte leiern, wird das Kupfer, Zink, Aluminium & Co. immer noch blutig aus Afrikas Herz gerissen – selbst dann noch, wenn irgendwann die Lohnsklaven von FoxxCon (Apple Produktion) durch stylische Cyborgs ersetzt wurden. Selbst der – der Materialität scheinbar entrückten – im Überfluss schwelgenden Dienstleistungsgesellschaft liegt nach wie vor die Akkumulation von Produktionsmitteln, liegen materielle Eigentumsverhältnisse zugrunde, die sich in Macht und Gewalt begründen. Ich kann das nicht auflösen, ich will keine Hüftschuss-Utopie anbieten, ich kann nur bitten nicht im Rotweinrausch jenem technikverliebtem Wachstums- und Wohlstandsversprechen zu erliegen, dass zuvor noch so umsichtig als Ideologie entlarvt wurde.

    LG Euer Mmhhh…

  20. David

    Ich würde mich im Nachhinein noch sehr über einen Link zu dem angesprochenen Podcast freuen, bei dem jemand davon berichtet, wie er/sie in das ALG II System gerutscht ist.

  21. bbuerklin

    Bitte anstrengend bleiben, drucken Mist gibt es zur Genüge! Ich fahre hier in Los Angeles jeden Tag eine Stunde zur Arbeit und Liebe eure anregenden und kalorienverbrennenden Podcasts. Vielen Dank aus den hirnverbrannten Staaten!

  22. Raphael

    RE: Grundeinkommen: Bitte Rico Albrecht von der WIssensmanufaktur einladen.

  23. merlac

    Ladet einfach bloss niemanden von der Wissensmanufaktur ein. Bitte.

  24. Lothar Wegel

    Ich habe mit „das philosophische Radio“ angefangen, am 27 August 2010. jetzt habe ich 38 Podcasts abonniert. Ich hörte WRINT und vorgestern hörte ich Tim Pritlov zusammen mit Holger Klein in einem Podcast. Meine Ohren begannen zu „bluten“.Vor 4Tagen hörte ich den bisherigen Höhepunkt.: >>>>soziopod<<<<. Ich habe jetzt Nr.: 11 gehört. Ich bin süchtig. Aber ich darf nicht aufhören.

    1. 🙂

      Zu Risiken und Nebenwirkungen …

      1. Lothar Wegel

        Tja, Risiken?, Nebenwirkungen?. Bei mir nicht. Sonntags zum Beispiel, wenn ich 12h arbeite, da höre ich von 03:10 bis etwa 20:00 Uhr(ohne Unterbrechung). Gerade hab ich mich an meinen MAC gesetzt und war gezwungen CRE zu unterbrechen, weil ich Datengarten vom CCC suchen wollte. Davon hörte ich im Chaosradio, aber leider wohne ich nicht in Berlin. So jetzt muss ich aber mit meinem Hund(Herr Schröder) raus und den Podcast einschalten! 😉 Beim Podcast hören kann man so viel erledigen…..

  25. neongolden

    Wenn man dem Gegner das Mensch-Sein abspricht (…), entbindet das von
    aller menschlichen Rücksichtnahme.

    Lieber Dr. Köbel, lieber Herr Breitenbach,

    der arbeitspodcast hat mir aufgrund seiner vielseitigkeit gut gefallen
    und ich hab einiges daraus mitgenommen. toll uebrigens auch das
    engagement der kommentatoren im netz. was ich vermisst habe, war der
    aspekt von arbeit als einem akt entgrenzter gewalt.
    ihr hattet angesprochen, dass zur zeit der industriellen revolution in
    england arbeit mit katastrophalen bedingungen und verhungern
    einherging, sagt aber nichts zu arbeit mit dem ziel
    existenziell-koerperlicher vernichtung in den konzentrationslagern.
    auch hier findet sich ein oekonomisches (allerdings
    kapitalunabhaengiges) prinzip.arbeit als ergebnis von absoluter macht auf der seite des souveraens und absoluter ohnmacht auf der seite der unterworfenen. die „zelebrierung“ dieser asymmetrie diente der manifestierung der
    machtverhaeltnisse und vergalt jeden eventuell geschehenen oder auch
    nur empfundenen „angriff“ auf den souveraen -und sei es durch die
    bloße existenz. toetung durch arbeit wurde nicht als strafe
    verstanden sondern diente der wiederherstellung der macht, die als
    infrage gestellt geglaubt wurden.
    Foucault formuliert in „ueberwachen und strafen“: „ein zunichte
    gemachter, zu staub gewordener, in alle winde gestreuter koerper, ein
    von der unbegrenzten macht des souveraens stueck fuer stueck
    zerstoerter koerper, bildet nicht nur die ideale, sondern wirkliche
    grenze der zuechtigung.“.

    die conditio humana in westlichen gesellschaften konstituiert sich
    erheblich ueber das anthropogem der erwerbsarbeit. selbst wenn das
    procedere der ausbeutung von arbeitskraft -u.a. aus von Nils
    genannten gruenden- nicht mehr wie frueher durchgesetzt wird, ist
    eben jene gewalt gegen arbeitnehmer immer noch -und zunehmend-
    gegenwaertig. die art der gewalt hat sich nur veraendert und ist
    subtiler geworden. sie besteht z.b. in der kraenkung derjenigen
    arbeitnehmer, die sich mit ihrer arbeit identifizieren, denn nicht
    das produzierende subjekt wird praeferiert, sondern das produkt.
    Alexander Meschnig hat das gut gesehen. die heutige gewalt geht immer
    noch mit gewalt gegen den koerper einher. sie beruht auf der
    oktruierten notwendigkeit der „totalen mobilitaet und austauschbarkeit
    und der eigenschaft des arbeitenden, nur noch anhaengsel des fixen
    kapitals zu sein.“.
    in diesem sinne 😉 gern noch ein zweiter podcast zum kontext von arbeit und gewalt!
    quellen:
    m.foucault, j.ahrens, a.meschnig

    1. Vielen lieben Dank.

      Ich lese mich zufällig grad bei Foucault ein („Analytik der Macht“ und „Überwachen und Strafen“). Das Thema „Arbeit und Gewalt“ nochmal aufzugreifen fände ich daher auch superspannend.

  26. hackordnung

    Ich glaube die Situation in der IT Branche seht ihr etwas zu rosig. Meine Erfahrung ist, das Programmierer in best. Projektphasen oft als letzte nach Hause gehen. Dazu kommt Outsourcing zu Firmen in Osteuropa oder Indien … Da hilft die Hackerethik leider wenig.

  27. Fragender

    Hartz IV ist ein Grundeinkommen, aber kein bedingungsloses. Ich glaube, so etwas endet immer in solchen Bürokratiemonstern.

  28. Claudio D’Eugenio

    Danke für einen interessanten Podcast!
    Unter „Links zur Sendung:“ ist dieser Link aufgeführt.
    http://www.wdr5.de/sendungen/philosophische-radio/s/d/03.02.2012-20.05.html
    Leider funktioniert er nicht, und auf WDR5s eigener Homepage ist der Podcast auch nicht zu finden.
    Könnte jemand/ihr mir helfen?
    Vielen Dank im voraus?

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