Soziopod #027: Herrschaften, wer hat hier die Macht?

Herr Breitenbach und Doktor Köbel widmen sich in dieser Ausgabe den Begriffen „Macht“ und „Herrschaft“: Wie wird Macht legitimiert? Können wir ohne Herrschaft leben? Sind die Menschen von Natur aus roh und müssen gezähmt werden oder sind wir gut und wir versauen uns nur gegenseitig? Mit welchen Memen und Geschichten wachsen wir auf? Sind all die Geschichten der Quellcode des Lebens? Brauchen die Sieger eigentlich die Verlierer um zu gewinnen? Und benötigen wir am Ende eine starke, alles ordnende Weltregierung? Fragen über Fragen.

Mit von der Partie ist natürlich wie immer Karl Popper in einer Nebenrolle. Ach ja und der Weber Max ist auch dabei.


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14 Antworten zu „Soziopod #027: Herrschaften, wer hat hier die Macht?“

  1. […] Soziopod: Soziopod #027: Herrschaften, wer hat hier die Macht? […]

  2. incognito23

    Ich find' es ja schon mal ganz gut, dass – anders als fast überall sonst – zwei verschiedene Arten von Anarchismus differenziert wurden. Trotzdem habe ich den Eindruck (mal unabhängig davon, welche Meinung man dazu hat), dass das der Sache nicht ganz gerecht wird:
    Als eine Art "Gegenspieler" von Karl Marx, den ihr ja schon behandelt habt, gilt manchmal Michail Bakunin. Der wird in der Regel so als einer der klassischen Theoretiker zu dem Thema gehandelt (neben z.B. Proudhon, Kropotkin oder Stirner). Der Anarchismus – was ihr glaube ich etwas verkennt – ist halt nicht nur eine diffuse Utopie, sondern beispielsweise auch eine Paralellströmung zum damaligen Kommunismus gewesen, der nicht zuletzt in der spanischen CNT gemündet ist. Und heute gibt es unter dem Label Postanarchismus allerlei zeitgenössische Theorien, die z.B. versuchen das mit Dekonstruktion oder Psychoanalyse zusammen zu bringen (siehe etwa Saul Newman)
     
    Bei dem Thema wär's natürlich schön gewesen, wenn ihr das berücksichtigt hättet, weil Herrschaft etc. ja ganz klar in den Kernbereich des Anarchismus fallen 😉
     
    Hier bei Interesse ein nettes Radiofeature über Bakunin:&nbsp <a href="http:// ;http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/-/id=660374/nid=660374/did=4064778/1at4x8y/index.html„ rel=“nofollow“> <a href="http://;http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/-/id=660374/nid=660374/did=4064778/1at4x8y/index.html“ target=“_blank“>;http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/wissen/-/id=660374/nid=660374/did=4064778/1at4x8y/index.html

  3. breitenbach

    @incognito23 Danke für die Ergänzung. Sicherlich ist das Thema zu kurz gekommen. Wir haben uns tatsächlich eher auf den Mainstream und die bisherigen Theorien und Gesellschaftsentwürfe konzentriert. Daher vielen Dank für die Ergänzung. Werde ich anhören.

  4. Rico Cablamo

    Hallo, hab euren Podcast vor Kurzem gefunden und bin begeistert.
    Ich hätte da aber einen Verbesserungsvorschlag: ändert das Intro, bitte.
    Es ist auf so viele Arten unpassend, zum einen wenn man mehrere Folgen von Euch anhört gewöhnt man sich an eure Stimmen und dann ist das Kind im Intro wie Kratzen auf ner Tafel. Zum anderen zerrt das Intro einen aus dem "Höhrerlebnis" ( ich kanns nicht anders beschreiben)
     
    Ansonsten, wie gesagt, bin ich von euren Podcast sehr begeistert.

  5. […] neuste Podcast zum Thema Herrschaft ist vielleicht ein guter Einstieg, in dem die unsere Gesellschaft noch heute prägenden Ideen von […]

  6. chmberg

    Schöne Folge! Kommt mit aber noch nicht fertig vor. Der Teil den ihr da besprochen habt ist ja nicht so kontrovers. Über Macht hört man oft verwirrende Sachen wie "Macht ist ein Medium". Focault benutzt das Wort auch auf interessante Arten. Auch, wäre gut den Bogen zu Folge 25 noch zu machen. Kurz, ich hätte  nix gegen einen 2. Teil

  7. […] – Gedrosselt Domi&Flo: Shortcast #17 Vorgedacht: 023 Empedokles feat. Darwin Soziopod: Soziopod #027: Herrschaften, wer hat hier die Macht? Die drei Vogonen: Folge 65: Die drei Vogonen und die Nerdkatze im Kotzclub WWWW: WWWW vom […]

  8. jacobonus

    Hallo,
     
    ich habe bei diesem Thema die ganze Zeit auf ein Wort gewartet. Am Anfang bei der Lexikondefinition war es nicht dabei und später kam es auch nicht. Dann zum Schluss fiel es doch: Abhängigkeit. Wenn man Macht als ein asymmetrisches Verhältnis von Abhängigkeiten begreift, hat dasjenige Individuum oder diejenige Organisation am meisten Macht, welche die meisten Alternativen zum Verhandlungsgegenstand besitzt. Hinweise auf die Validität dieser Definition lassen sich sowohl auf der Makroebene als auch auf der Mikroebene finden. Dann ist Macht auch kein einfaches Mem mehr, sondern gehört anthroplogisch tatsächlich zum Menschsein dazu. Es gibt dann Mikroabhängigkeiten wie die emotionale Abhängigkeiten (Liebe), Elternabhängikeit, Jobabhängigkeit usw. Und außerdem Makroabhängigkeiten, wie etwa die wirtschaftliche Abhängigkeit Ägyptens vom europäischen Wirtschaftsraum, der so groß ist, dass er genug Alternativen aufbieten kann, mit anderen Regionen und Ländern Handel zu treiben. Daher kann die EU Ägypten bestimmte Produktionsstandards diktieren…also Macht ausüben.
    Die Frage ist, denke ich auch, tatsächlich die Legitimität von Herrschaft und Macht. Akzeptiere ich meine Abhängigkeit von eurem Soziopod, auch wenn es bedeutet, dass ich nicht die Macht habe bei Meinungsverschiedenheiten unmittelbar dazwischen zu schreien? Ja, denn ich finde euch immer noch klasse!

  9. Heike Friesel

    Ich habe eure Sendung auch erst vor kurzem entdeckt und höre jetzt so nach und nach alles nach. Was natürlich bedeutet, dass ich die Podcasts richtig gut finde, viel lerne dabei und dann später das eine oder andere auch noch mal vertiefe. Es ist natürlich wie immer: Je mehr man erfährt, hört und nachdenkt, desto mehr Fragen tauchen auf, Bücher , die man lesen will etc. Auf jeden Fall Danke für die vielen Anregungen!

    Auch Eure Feminismus-Sendung fand ich gut, vor allem aus der männlichen Perspektive gehört.

    Lustigerweise waren mir beim Hören früherer Sendungen an einzelnen Punkten immer mal wieder Formulierungen aufgefallen, die doch zeigen wie sehr auch sehr reflektierte Leute in bestimmten Bildern hängenbleiben, weil sie eben einer bestimmten Gruppe (z.B. Männer) angehören – oder auch umgekehrt, dass bestimmte Leute bestimmte Dinge wahrnehmen, wahrscheinlich auch weil sie einer bestimmten (anderen) Gruppe angehören (hier: Frauen). Beispiele: In der Folge zur Pubertät ging es ja eigentlich um Jugendlich allgemein, die Rede war aber oft nur von Testosteron-Überschwemmung… Oder in der Sendung um Macht war das glaub ich, hieß es einmal: "da gibt es zum Beispiel Menschen, die kaufen ihren Frauen schöne Kleider…" Ist vielleicht nicht wichtig, aber ich bin halt drüber gestolpert beim Hören, ohrgestolpert sozusagen.

  10. Patrick Breitenbach

    Hallo Heike,

    guter Punkt. Natürlich sind auch wir immer wieder in unseren Rollenbildern, daher ist ja die Reflektion eine Übung und keine festgezurrte Charaktereigenschaft 🙂

  11. SapAud

    Besonders im Bezug auf die nun erschienene Episode des Soziopods zum Thema Rechtsextremismus finde ich die beinahe schon beiläufige Verwendung der "Neuen Weltordnung" recht interessant. Fern ab von eventuell sinnvollen sachlichen Perspektiven zur Frage von Global Governance und Mehrebenensystemen, hat es ein Konglomerat aus mangelnder politischer Bildung, Leichtgläubigkeit, mangelnder Lateinkenntnisse (Dollarnote) und quasi-religiösem Fanatismus geschafft, alte Ressentiments wieder aufzuwärmen. Mit popart-ähnlicher Aufmachung und teils abartiger Youtube-Filmchen, bei denen wahlweise verhungerte Kinder und Teufelsbildchen mit Freimaurerzeichen und wahllos händeschüttelnden Politikern vermischt werden. Aus rechtskonservativen und evangelikalen Kreisen kommt eine Strömung, die durch die Hintertür wieder den Teufel und die angeblich satanistische jüdisch-freimaurerische Hochfinanz-Märchen in die Köpfe trägt. Unter dem Label der Aufklärung werden dann schnell noch Wahlempfehlungen für ultrakonservative Politiker ausgesprochen und amüsiert festgestellt, dass es auch in den bestgestelltesten Gesellschaften der "OECD-Welt" noch Menschen gibt, die sich wieder als Opfer des einen Prozents betrachten (diemal sind es "die Zionisten", statt "dem Juden"). Fleißig werden Infokrieger-Stammtische gegründet und irgenwie scheint nur wenigen aufzufallen, dass sowohl inhaltlich, als auch vom Vorgehen her, vielfach Deckungsgleichheit zu nationalsozialistischen Schriften und Wortführern a la Ludendorff und Wichtl bestehen. Die "Neue Weltordnung" (großes N) hat sich als Schlagwort verselbstständigt und wird mittlerweile sogar von "Wissensmagazinen" und TV-Dokus weitergetragen, als sei es ein tatsächlich existenter Begriff, der eine tatsächlich existente Agenda umschreibt. Die ursprüngliche Intention von Bush sen. bei Verwendung dieser Formulierung nach dem Zusammenbruch der bipolaren Weltordnung, hin zu liberal-demokratischer Neugestaltung (wie auch immer man dazu stehen mag) wird verzerrt, im wahrsten Sinne auf Teufel komm´raus. Über allem schweben dann pseudohistorische Darstellungen von Illuminaten und sonstigem Käse, bis auch noch der letzte Forenuser glaubt, die EU und die UN seien nichts als ein Spielplatz von machtgierigen Irren und Bilderberg-Konferenzen eine Weltregierung, statt informeller Netzwerke.
    Vermarkten lässt sich alles natürlich wunderbar, bis hin zum Notfall-Kit für Tag X mit Dosenwurst und Pfefferspray. Das mag für viele übertrieben klingen, doch ich beobachte dieses Phänomen schon lange und habe dabei erlebt, wie aus anfänglich wenigen Videos mittlerweile deutschlandweite Stammtische, Demos auf Straßen, TV-Dokus und regelrechte Kassenschlager für Magazine wurden (kaum noch ein Gang am Bahnhofskiosk, ohne Allsehende Augen). Nazischriften, die exakt den gleichen Blödsinn von sich gaben, etwa Wichtl, haben schon Himmler dazu veranlasst von Aufklärung zu sprechen, die ihm endlich die Augen öffneten, wer der Feind sei.
    Nicht, dass ich das vierte Reich heruafziehen sehe, doch gerade in Transformations- und Krisenzeiten wie diesen, sind Verschwörungstheorien, gepaart mit der Technologie des Internets, eine Gefahr, der man sich mehr widmen müsste. Erst langsam erkennen die einschlägigen Beratungsstellen gegen Rechtsextremismus eben diese Gefahr einer regelrechten Kontamination des Verstandes. Wehret den Anfängen!

  12. Hi Partick,

    tolle Folge, werde aber wohl noch ein paar Monate brauchen um aufzuholen.
    In dieser Folge hatte ich das Gefühl, du hast Augstein und Schirrmacher verwechselt. Vieles was du als Thesen von Augstein erwähnst, könnte aus dem Buch EGO von Frank Schirrmacher sein.
    Kann mich aber auch irren.

    weiter so

    Alex

  13. Uns dafür auf iTunes einen Stern zu geben, finde ich allerdings auch albern und unpassend. Ganz abgesehen davon dass du meine Kinder beleidigst. Spul einfach vor und gut ist. Mein Gott.

  14. Name

    Vielen Dank für die wichtige Anmerkung und den kostbaren Link!

    Solidarische Grüße

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